Väter voran
„Three quarters of dads say they are responsible for their child’s emotional well-being, while only 20% of dads see this role reflected in media. It’s time to acknowledge the caring moments of fatherhood that often go overlooked.“
Ich wäre neugierig woher diese Statistik kommt, aber wenn ich mich ein meinem Alltag so umsehe und das mit der „Realität“ von Funk und Fernsehen vergleiche, dann sehe ich da auch ein Defizit. Im Kino freut man sich ja schon über Roland Emmerichs Krawall-Kino, weil er in den letzten Filmen. von „The Day after Tomorrow“, „2012“ bis zu „White House Down“ immer eine fürsorgliche Vaterfigur in den Kampf schickt, um seine Kinder vor der globalen Erwärmung, dem Weltuntergang und amoklaufenden Geheimdienstlern zu bewahren.
Dabei sind wir doch eigentlich ganz anspruchslos. So ein wirklich netter und unaufdringlicher Werbespot wie der aktuelle von Dove reicht als Wertschätzung doch mal zwischendurch schon aus.
Ja es scheint sich langsam zu wandeln. So viele vaterfreundliche Werbespots und Fernsehberichte wie in den letzten Wochen, gab es vorher, glaube ich nicht in den letzten 5 Jahren.
Wenn die Werbung Väter mittlerweile so sehr für sich entdeckt, scheint sich in der öffentlichen Wahrnehmung endlich mal etwas zu ändern.
Ich bin auf jeden Fall immer wieder begeistert, wie viele engagierte Väter ich beim Einkaufen inzwischen mit ihren Kindern durch die Supermärkte zu ziehen.
Wenn jetzt endlich mal der Gesetzgeber nachzieht und hier wirklich mal für Gleichberechtigung sorgt, indem er
- Vätern mit der Annahme der Vaterschaft das Sorgerecht gibt
- Das Wechselmodell zum Standard bei Trennungen macht
- Erziehungszeiten auch prozentual auf Unterhaltszahlungen anrechnet
Dann wird Kindeserziehung vielleicht mal wieder ein Gemeinschaftsprojekt von Mann und Frau und vielleicht lässt sich dann noch mal was an der demographischen Entwicklung ändern.
Vielleicht haben wir dann auch mal nicht nur in amerikanischen Fernsehserien (wie „Castle“) mal einen sympathischen alleinerziehenden Vater, der Mörder zur Strecke bringt, sondern auch mal einen deutschen Tatortkommissar, der nebenbei seiner pubertierenden Teenagertochter über den Liebeskummer hinweghilft, oder ihr erklärt, warum man in der Schule auch mal Sachen lernt, die man später im Leben vielleicht nicht braucht. Denn das ist oft die viel größere Herausforderung.